Was ist Chiptuning?

Was ist Chiptuning? Wie funktioniert es?

Viele Autofahrer wünschen sich ein leistungsstarkes Auto, jede Menge Fahrspaß und das alles für möglichst kleines Geld. Da der finanzielle Aspekt beim Kauf eines Fahrzeugs am Ende oft der ausschlaggebende Faktor ist, entscheiden sich viele Käufer für ein vergleichsweise leistungsschwaches Auto. Doch schon nach einigen Wochen bereuen viele von ihnen diese Entscheidung.

Aber was kann man machen, um nachträglich, ohne mechanische Eingriffe, die Leistung des Fahrzeugs zu steigern?

Die Antwort lautet Chiptuning.

Was genau ist Chiptuning?

Der Motor eines modernen Fahrzeugs wird mittlerweile komplett elektronisch gesteuert. Zuständig dafür ist ein Steuergerät, das die verschiedensten Daten des Autos kontrolliert und verarbeitet. Auch die Einspritzmenge, die Öltemperatur oder der Zündzeitpunkt werden vom Motorsteuergerät festgelegt. Das Chiptuning optimiert die Einstellungen und Datensätze des Steuergerätes so, dass die Leistung des Motors gesteigert wird. Dabei dürfen die notwendigen Schutzfunktionen des Motors nicht in Mitleidenschaft gezogen oder die Ausgewogenheit der Einstellungen gefährdet werden. Diese Neuprogrammierung des Steuergerätes ist eine anspruchsvolle Feinarbeit, die nur von echten Profis durchgeführt werden sollte.

Welche Formen des Chiptuning gibt es?

Die Leistungssteigerung des Motors, sowie die Verbesserung des Drehmoments können auf unterschiedliche Weise herbeigeführt werden. Die wohl verbreitetste Methode ist die Neuprogrammierung des Steuergerätes. Auch ein Austausch des kompletten Chips ist bei älteren Fahrzeugen möglich. Die wohl kostengünstigste Variante der Chip Modifizierung ist der Einbau einer externen Zusatzbox. Ob Ihr Fahrzeugtyp für das Chiptuning geeignet ist erfahren Sie auf Tuning-Websites.

ZDF – WISO – Chiptuning – Bericht

Die Neuprogrammierung

Die Neuprogrammierung des Steuergerätes ist die effizienteste Form des Chiptunings, weil allein durch kleine Veränderungen der Originalsoftware große Veränderungen erzielt werden können. Neu programmiert wird das Steuergerät über die sogenannte ODB-II-Schnittstelle. Die Daten aus dem Steuergerät werden über Kabelverbindungen auf ein Programmiergerät übertragen, wo sie dann je nach Fahrzeugtyp verändert werden. Die modifizierten Daten werden dann wieder ans Steuergerät zurück gesendet. Dort ersetzen sie dann die alten Daten.

Der Austausch

Ein Chipaustausch ist vor allem bei älteren Fahrzeugen sinnvoll, die noch über keine ODB-II-Schnittstelle verfügen, oder deren Datenspeicher sich nicht überschreiben lassen. Hier bietet sich ein Austausch des Chips an. Der alte Chip muss ausgelötet und ein neuer eingebaut werden. Dieser Austausch muss mit sehr viel Fingerspitzengefühl durchgeführt werden, um schweren Motorschäden vorzubeugen. Der Chipaustausch kostet in der Regel mehr als eine Neuprogrammierung, da die Lötarbeiten den Arbeitsprozess aufwändiger gestalten.

Externe Zusatzbox

Bei dieser Art des Tunings wird der vorhandene Chip weder verändert noch ausgetauscht, sondern eine externe Tuning-Box wird eingebaut. Die Tuning-Box, auch Zwischenstecker genannt, verändert die Sensorenwerte, die das Steuergerät empfängt. So wird dem Motor beispielsweise mehr Kraftstoff zugeführt, was zu einer Leistungssteigerung führt. Der Einbau des Zwischensteckers hat aber auch Nachteile. Denn durch diese Art des Tunings kann der Motor schnell aus dem Gleichgewicht geraten und ernsthaft Schaden nehmen. Der Motor wird zu mehr Leistung gezwungen, ohne dass eine ausgewogene Feinabstimmung vorgenommen wurde. Ein Vorteil dieser Tuning Form ist sein günstiger Preis.

Welche Veränderungen können durch das Chiptuning erreicht werden?
  • Turbo Dieselmotoren können bis zu 35 Prozent mehr Leistung erhalten
  • Benziner und Turbo Benziner können 5 bis 30 Prozent leistungsstärker werden

Lesetipp: Diese Spielregeln sollten Sie beim Tuning einhalten!

Bilder:
Titelbild – Urheber: kzenon / 123RF Lizenzfreie Bilder

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