Sponsored Post: Die Götter tanzen für Aldi

Discounter, Supermärkte und Fachgeschäfte liefern sich seit Jahren einen harten Kampf um die Gunst ihrer Kunden. Mit einer absoluten Neuheit hat nun Aldi auf sich aufmerksam gemacht: Der Kinospot „Die Götter“ ist das erste Mal in der Geschichte von Aldi Süd und Aldi Nord, dass beide eigentlich unabhängige Discounter für eine Marketingaktion zusammenarbeiten. Aber der Inhalt des Spots hat es ebenfalls in sich und lädt den Betrachter auf den griechischen Olymp ein.

Göttliche Kunden für den Discounter

Der Werbespot ist eine ausgefallene Idee und beginnt mit einer Kamerafahrt über eine wilde Party, die von griechischen Göttern und ihren geladenen Gästen auf dem Olymp abgehalten wird. Musik, Völlerei und tanzende Skelette beleben die Szenerie, durch die ein nur spärlich angezogener Zeus mit vollem schwarzem Haar vergnügt seine Blitze schießt. Die Feier droht ein jähes Ende zu nehmen, als der Göttervater auf die horrenden Kosten für seine laufenden Festivitäten hingewiesen wird. Als Herrscher des Olymps weiß Zeus natürlich Bescheid, dass solche Veranstaltungen auf der Erde zum Alltag gehören und findet heraus, dass die Menschen dies nur durch die günstigen Preise bei Aldi finanzieren können. Einen Augenblick später schiebt der Gott seinen Einkaufswagen im Kaufrausch durch die Geschäfte, genau genommen die Süd-Niederlassung in Köln-Ossendorf und die Nord-Filiale in Solingen. Aufgrund der richtigen Tüte in Zeus‘ Hand musste das Ende des Spots übrigens in zwei Versionen gedreht werden.

Aldi und die Götter

Das Werbekonzept von Aldi Nord und Aldi Süd

Dass diese beiden Discounter tatsächlich wenig miteinander zu tun haben, ist nur den wenigsten Menschen bekannt. Zwar sind die jeweiligen Gründer verbrüdert, rein rechtlich existiert aber keinerlei Verbindung. Dennoch waren Auftritt, Gestaltung und vor allem das Warenangebot schon seit Jahren weitgehend deckungsgleich und bleiben das in Zukunft – ein gemeinsames Logo wird aber weiterhin ausgeschlossen. Das ändert nichts an der großflächig angelegten Werbekampagne, die mit dem Kinospot lediglich ihren Anfang nimmt. In Zukunft soll sie TV- und Radiowerbung sowie große Plakataktionen umfassen, die man sonst vornehmlich von Konkurrenten der Unternehmen kennt. Um das Image etwas aufzupolieren und gleichzeitig einen großen Kundenkreis anzusprechen sowie diesen langfristig zu binden, hat Aldi Süd die Initiative ergriffen, wie Geschäftsführerin Jeannette Thull im September ausführte. Das Hauptaugenmerk liegt offenbar darauf, sich selbst ganz klar als Discounter zu definieren. Während beispielsweise Hauptkonkurrent Lidl seine Filialen immer weiter modernisiert und das Warenangebot erweitert, geht Aldi einen völlig anderen Weg.

„Einfach ist mehr“ – Die Selbstsicht als Discounter

Fürs Fernsehen haben die Werbeagenturen Ogilvy & Mather und Oliver Voss, die für die komplette Kampagne verantwortlich zeichnen, einen Spot entwickelt, der genau diese Selbstsicht unterstreicht. Tobende Kinder beschweren sich darin bei ihren Eltern, dass der Einkauf so viel Zeit in Anspruch nehme. Zum Grund dafür erklärt der Nachwuchs die viel zu große Auswahl in einigen Supermärkten. Aldi kündigt an, weiterhin an seinem kleinen aber dafür übersichtlichen Sortiment festzuhalten. Das könnte in heutigen Zeiten eine mutige Entscheidung darstellen. Während direkte Konkurrenten der steigenden Nachfrage nach frischen und hochwertigen Lebensmitteln gerecht werden möchten, konzentriert sich Aldi auf das Wesentliche. Wie sich diese Entscheidung auf Umsätze und Wachstum auswirken wird, muss die Zukunft noch zeigen. An der geplanten Richtung der Geschäftsführer besteht durch diese Werbeaktion aber kaum ein Zweifel mehr.

Ungewohnt lockeres Image

Überraschend ist diese Kampagne nicht nur wegen der Partnerschaft beider Discounter. Stattdessen wirkt das gesamte Konzept eher untypisch für Aldi. Erstens hielten sich alle Beteiligten bisher mit Werbung an sich stark zurück, zweitens war man stets eher für ein seriöses, beinahe spießiges Auftreten bekannt. Schon der Beginn des neuen Spots bricht mit dieser Tradition und sendet elektronische Tanzmusik mit kräftigen Bässen in den Äther. Leicht bekleidet tanzende Damen, eher unappetitlicher Umgang mit gebratenem Geflügel und ein Göttervater in Unterhosen vermitteln nach außen eine lockere und ironische Selbstdarstellung.

Aldi Götter

Jede Partnerschaft hat Grenzen

Vollständig wird diese Kampagne übrigens nicht von beiden Beteiligten durchgezogen. Aldi Nord hat sich entscheiden, Onlinemöglichkeiten wie soziale Netzwerke auch weiterhin nicht zu nutzen, um seine Produkte zu bewerben, da man dafür keine Notwendigkeit sehe. Aldi Süd setzt hingegen voll auf diese Kanäle und dürfte damit eine größere Reichweite verströmen. Eventuell ist das sogar notwendig: Zwar können Discounter in Deutschland nach wie vor einen jährlichen Umsatzanstieg verbuchen, im Vergleich mit den vorherigen Zeiträumen ging dieser im letzten Jahr aber spürbar zurück. Gleichzeitig konnten Supermärkte einen erhöhten Marktanteil feiern. Eventuell war diese Entwicklung, die noch längst keinen Grund zur Beunruhigung für die Discounter darstellt, mit ausschlaggebend für diese offensive Werbeaktion mit olympischen Göttern.

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