Gartenplanung

Gewusst wie: Garten(t)räume verwirklichen

Die Planung eines Gartens kann nur einen Prozess einleiten, einen Anstoß geben aber nichts vollenden. Ein Garten ist niemals fertig, er wandelt sich ständig und wir verändern uns mit ihm. Am Anfang jeglicher Planung steht eine Bestandsaufnahme. In welcher natürlichen Umgebung entsteht der Garten? Welche Bodenverhältnisse liegen vor? Welches Klima bestimmt den Standort? Soll es ein Nutz- oder ein Ziergarten oder eine Mischung aus beidem werden?

Der Garten als persönlicher Freiraum in Korrespondenz mit der Umgebung

Die Lage des Grundstückes ist ein entscheidender Gestaltungsgesichtspunkt. Die Anforderungen an einen Garten sind unterschiedlich, je nachdem, ob er im Stadtrandgebiet, zentral, im Dorf, am Hang, auf historischem Grund oder eher im Gewerbegebiet entsteht.

In einer Reihenhaussiedlung müssen andere Gestaltungsmittel eingesetzt werden als bei freistehenden Häusern.
Es ist sinnvoll, sich den Grundriss des Geländes aufzuzeichnen und die Himmelsrichtungen einzutragen. Damit haben Sie bei der weiteren Planung stets vor Augen, wo die besonnten und weniger besonnten Flächen liegen. Bei dichter Bebauung sind Sichtschutz und Abgrenzung zu befahrenen Straßen und Nachbarn wichtige Faktoren, die bei der Planung berücksichtigt sein wollen. Mauern, Zäune, Sichtschutzwände mit oder ohne Bewuchs sind die Mittel der Wahl. Höhe und Länge sollten dabei einen Bezug zum Gebäude haben, in der Flucht oder Verlängerung einer Gebäudekante, Fensterober- oder Unterkante, Dachtraufe, etc. stehen. Auch das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern ist eine wirkungsvolle Maßnahme, neugierige Blicke abzuhalten bzw. hässliche Anblicke zu kaschieren.

Nicht nur das großräumige Klima, sondern auch das sogenannte Mikroklima gilt es zu berücksichtigen. In der Stadt ist es aufgrund von Wärme abstrahlenden Gebäuden meistens wärmer als auf dem Land. Zwischen den Häusern kann es windgeschützt aber genauso gut auch sehr zügig sein. Im Regenschatten von Gebäuden herrschen trockene Verhältnisse, während von den befestigten Oberflächen erhebliche Wassermengen abgeleitet werden müssen.

Die Modellierung der Gartenfläche sollte der umgebenden Geländeform nicht entgegenlaufen. Anstelle von aufwändigem Einebnen oder Auffüllen von Gelände, dem Fällen von Bäumen etc., sollte alles, was dem neuen Garten seinen individuellen, gewachsenen Charakter verleihen bzw. bewahren kann, in die Planung mit einbezogen werden. Die Unterteilung des Gartens in einzelne „Räume“, die nicht auf den ersten Blick und komplett einsehbar sind, schafft ein spannendes Szenario, das sich dem Betrachter erst nach und nach erschließt.

Nicht zu vernachlässigen: die Kostenfrage

Die Preise für Materialien wie Platten, Holzbohlen, Kies, Natursteine, Pflaster usw. können Sie beim örtlichen Baustoffhändler erfragen. Je nachdem können dort auch Hilfsgeräte ausgeliehen werden. Auch Gartenarchitekten und Fachbetriebe unterstützen Sie gern bei Ihren Vorhaben.
Wege und Plätze sind Möglichkeiten, einen Garten zu strukturieren, wobei Material und Muster miteinander harmonieren müssen. Rechteckig betonierte Flächen und runde Natursteinbereiche irritieren das Auge. Besser ist es, in Form oder Material ein verbindendes Element zu schaffen. Pflaster oder Betonflächen brachen einen tragenden Untergrund. Lockere Wegbeläge wie Mulch oder Kies kommen mit wenig Unterbau und damit geringerer finanzieller Belastung aus. Hübsch wirkt es, wenn Kiesflächen mit Steinen oder Pflanzen eingefasst werden. Für ein stimmiges Gesamtbild spielt auch das Einbeziehen der Hausfassade (Klinker, Putz, Holzverkleidung, etc.) eine wichtige Rolle.

Hanglagen können mit blühenden Kaskaden und Treppen, bewusst geschaffenen Überhöhungen und/oder Vertiefungen interessant gestaltet werden. Dem Einfallsreichtum sind je nach finanziellem Spielraum mehr oder weniger Grenzen gesetzt. Allerdings sollte bei aller Kreativität nicht vergessen werden, dass der Garten am Ende nicht wie ein Materiallager eines Baustoffgroßhandels aussehen sollte.

Wo Treppen zum Einsatz kommen, sind Mauern nicht fern. Auch hier gibt es preislich sehr unterschiedliche Möglichkeiten.
Von der Wirkung her lässt sich festhalten, dass Betonsteinmauern einen eher harten, technischen Eindruck vermitteln, Klinkermauern eine natürliche, warme Ausstrahlung haben und Natursteinmauern dem Garten einen Hauch von Nostalgie und Romantik verleihen.

Die Frage der Bepflanzung: Familiengarten, stiller Garten, Nutzgarten …..?

Es macht Sinn, für einen Familiengarten ausreichend Spielflächen in Form von Befestigung oder Rasen einzuplanen. Empfindliche Stauden nehmen fliegende Bälle und tobende Kinder übel und Sie sollten bei der Planung im Auge behalten, dass viele Pflanzen zwar schön aber auch hochgiftig sind. Ein Bereich mit Beerensträuchern oder anderem Obst bereichert den Speiseplan.
Viele Gartenbesitzer suchen im Garten vor allem Erholung und möchten wenig aktiv sein. Ruhige Farben und Formen sind Merkmale eines „stillen“ Gartens, in dem Stress und Hektik durch Schauen und Lauschen abgelöst werden. Wenige, gut platzierte Platten oder ein Kiesband, ein paar wenige Akzente mit Solitärpflanzen, Kübeln, Figuren, Sitzgruppen oder Wasserspielen können eine solche Oase der Ruhe schaffen.

Ein fröhliches Miteinander von Nutz- und Zierpflanzen, wie es die früheren Bauerngärten kennzeichnete, ist ein wahrer Augenschmaus, verlangt aber ein gewisses Maß an körperlichem Einsatz. Englische Mixed Borders mit Rosen und entsprechenden Begleitstauden schaffen eine tolle, leichte Gartenkulisse. „Nackte“ Rosenbeete erinnern an öffentliche Grünanlagen. Die Rose wird gern als Königin der Blumen bezeichnet. Als solche benötigt sie einen schmeichelnden Hofstaat von Stauden, der ihre Schönheit unterstreicht, ohne selbst aufdringlich zu wirken und von der Hauptperson abzulenken.

Bilder – Pixabay.com

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